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Befahrung der Bohrung Schneeren Z 1 am 28.02.2012
 

Der RDB BV Erdöl und Erdgas Celle und mit ihm die Technikerklassen der Bohrmeisterschule Celle, konnte am 28.02.2012 die Bohrung Schneeren Süd Zl befahren.

Treffpunkt war das Dorfkaffee in Mardorf am Steinhudermeer. Hier wurden wir von Herrn Sluet, von der GDF SUES E+P Deutschland, begrüßt. Danach erfolgte die Projektbeschreibung der Bohrung.

Nach Vorliegen der behördlichen Genehmigungen teuft die GDF SUEZ E&P während des Winterhalbjahres 2011 die Bohrung Schneeren Süd Zl auf dem Gebiet der Stadt Neustadt am Rübenberge, Ortsteil Mardorf ab.

Die geplante Bohrung Schneeren Süd Zl soll die gasführenden Sandsteine des Karbons im Süden. Der Erdgaslagerstätte Schneeren l Husum erschließen. Die Lagerstätte wurde bislang durch 10 Produktionsbohrungen entwickelt (7 in Schneeren, drei in Husum). Eine Erschließung des Südens der Lagerstätte ist auf Grund des vorgegebenen Landeraumes und der vorgegebenen Bohrlochrichtung von den bestehenden Bohrplätzen aus nicht möglich. Zum optimalen Anschluss an die Lagerstätte ist eine senkrechte Bohrung mit dann stark geneigtem Bohrlochverlauf im Karbon in nord- östlicher Richtung notwendig. Dazu wurde ein neuer Bohrplatz benötigt der nördlich der Gemeinde Mardorf liegt. Die Auswirkung des Projekts auf das vorhandene Landschaftsschutzgebiet und die Wohnbebauungen in Mardorf wurden durch Sachverständige geprüft.
Es werden keine erheblichen Beeinträchtigungen der Anwohner im Zusammenhang mit der Bohrung Schneeren Süd ZI im Zeitraum Oktober 2011 bis Ende Februar 2012 und einen eventuell nachfolgenden Förderbetrieb erwartet. Die Gemeinde war bei den Vorbereitungen mit einbezogen, sodass von dieser Seite keine Einwände mehr erwartet wurden.

 
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Die Bohrung die mit einer Bohranlage der KCA Deutag Drilling GmbH aus Bad Bentheim nieder ­ gebracht wird, erreichte ihre Endteufe bei 3734 m MD und 3263 m TVD Ende Februar 2012.

Der Aufbau der Förderleitungen und die Anbindung der Bohrung an das vorhandene Erdgasleitungs netz erfolgt nach dem Nachweis einer wirtschaftlichen Förderrate ab Herbst 2012, nach dem Ende der Brut- und Setzzeiten, unter Berücksichtigung des Naturschutzes.

Bei der Erstellung des Bohrplatzes wurde das Standrohr bis 50 m Teufe gerammt. Aus dem Standrohr heraus wurde das Bohrloch mit 28" Bohrdurchmesser im Rotaryverfahren bis 103 m vertikal bis kurz über den Salzdom abgeteuft, die 24 Y2" Grundwasserschutzrohrtour eingebaut und bis Zutage zementiert.

Der nächste Bohrlochsabschnitt ist mit einem 23" Werkzeug bis zu einer Teufe von 312 m durch den Top Salzdom und durch den gestörten Bereich in ein konsolidiertes Salz abgeteuft worden. Es waren 5 Zementationen nötig um die Verlustzonen abzudichten. Nach dem Abdichten wurden die 18 5/8" Rohre als Ankertour eingebaut und ebenfalls bis Zutage zementiert.

Der folgende Bohrlochsabschnitt wurde konventional mit einer 17 1/2" Motorgarnitur vertikal bis 1712 m abgeteuft, die 13 3/8" Rohrtour eingebaut und zementiert.

Der Bohrlochsabschnitt 12 1/4" wurde mit einer Rotary Richtbohrgarnitur im 3D Profil bis auf die Teufe 3252 m MD 3080 m TVD abgeteuft, die 9 5/8" Rohre als Produktionstour eingebaut und bis in die 13 3/8" Rohre zementiert.

Ab 2000 m Teufe wurden wegen des drückenden Salzes 10 3/4" dickwandige (Mustrohre ) Rohre eingebaut.

Der Trägerbereich wurde weiter gerichtet mit einer konventionellen PDM Richtbohrgarnitur und einem 6 1/8" imprägnierten Meißel bis zur Endteufe 3734 m MD ( 3263 m TVD) vertieft.

Der Trägerbereich wurde mit 5 x Monobohr Sleeves und 5 x Swell Packer im 4 1/2" Liner & Tu ­ bing Design komplettiert. Dieses Komplettierungsdesign wurde erstmalig in Deutschland eingesetzt. Die Bohrung wurde ohne größere Schwierigkeiten abgeteuft.
Nach der zur Zeit noch laufenden Brut- und Setzzeit wird der Anschluss an das Erdgasleitungsnetz fertiggestellt. Nach dem Nachweis wirtschaftlicher Förderung wird die Erdgasaufbereitung in Schneeren angeschlossen.

Noch viele Fragen zur Bohrung wurden von Herrn Sluet beantwortet, wobei auch die Auflagen der Behörden eine Rolle spielten. Herr Sluet wies nochmals darauf hin, dass die offenen Gespräche mit der Gemeinde großen Einfluss darauf hatten, Vorurteile zu eventuell auftretenden Schäden im Landschaftsschutzgebiet zu entkräften.

Es folgte eine Begehung des Bohrplatzes der großzügig ausgelegt ist (1.900 Quadratmeter).
Die Anordnung der Tankanlage, die nach dem neuesten Stand der Technik ausgerüstet ist sowie das  Notstromaggregat sind optimal ausgelegt.
Leider war die Befahrung der Bohranlage selbst nicht möglich, da unsere Bekleidung nicht den Sicherheitsbestimmungen entsprach und für eine solch große Anzahl von Besuchern auch nicht vom Bohrunternehmen vorgehalten wird.

Wir bedanken uns bei der GDF SUES für die freundliche Aufnahme und besonders bei Herrn Sluet für den Vortrag und die Führung über den Bohrplatz.

H. Jahn