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50 Jahre - BV Erdöl und Erdgas Celle

Berlinfahrt 2025
 zum 50-jahrigen Bestehen unseres BV

Jubiläums-Exkursion

vom
09.05.2025 – 11.05.2025


Bericht und Bilder

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Bericht unserer
Jubiläums-Exkursion

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Exkursionsziele:

-
GFZ in Potsdam Führung über den Telegrafenberg/Wissenschaftspark A. Einstein
-
Berliner Unterwelten Führung durch die historischen Luftschutzanlagen
- Kalksteinbruch und Museumspark Rüdersdorf
- Vorstellung im Friedrichstadt-Palast
- Spreebogen Schifffahrt Museumsinsel und Regierungsviertel

 

Am 9.5.25 um ca. 7:00 Uhr fuhren wir mit 6 PKW von Celle zum GFZ nach Potsdam.

Herr Grunwaldt empfing uns um 11:00 Uhr am Haupteingang und erklärte uns die dort ausgestellten Bohrkern-Säulen-Skulpturen und Fugen auf dem Boden darunter. Sie stellen die Geologie der 5 Kontinente, das Magnetfeld und Vermessungslinien dar. Den Hügel des Telegrafenbergs hinauf spazierend, erfuhren wir einiges über die Anzahl der Mitarbeiter, ca. 1300, und die verschiedenen Institute die um den „Berg“ herum im GeoForschungsZentrum-GFZ- ansässig sind. Der optische Telegraf, der ursprünglich oben auf dem Hügelstand, wurde restauriert und ist wieder funktionstüchtig. Ähnlich wie ein Signal an einer Bahnstrecke arbeitet, wurden im Jahr 1832-1849 Nachrichten über solche mechanisch-optischen Flügel-Telegrafen von Berlin nach Koblenz geschickt. Von einem Berg zum anderen, 62 Stationen, bis nach einigen Stunden die beobachteten Zeichen vom Empfänger als Nachricht Dekodiert werden konnten. Natürlich nur am Tag und bei guter Sicht. Diese Nachrichten konnten von einem Kurierreiter nicht so schnell überbracht werden. 1849 wurde diese Technik durch die elektrische Telegrafie ersetzt.

Ab 1874 wurden die historischen wissenschaftlichen Gebäude auf dem Telegrafenberggebaut. In einem befindet sich eine Laser-Satelliten-Beobachtungsstation. Potsdam hatte zu der Zeit einen Weltruf auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Erdvermessungen und Forschung.
Das Süring-Haus, benannt nach dem ehemaligen Direktor des Meteorologischen Observatoriums, wird auch vom DWD dem Deutschen Wetterdienst genutzt. Reinhard Süring stellte im Jahr 1901 bei Forschungen über die Atmosphäre einen Ballon-Höhenrekord mit 10800m auf. In der Höhe herrschten ca. -53°C ! Sein mitgeführtes Messsystem war bei dieser Anzeige eingefroren!
1888 wurde das Gebäude des Magnetischen Observatoriums gebaut. Dies allerdings besteht überwiegend aus Rüdersdorfer Kalkstein und nicht aus den üblichen Klinker-Backsteinen wie die restlichen historischen Gebäude auf eiszeitlichen Hügel. Begründung: Die Ziegelsteine sind eisenhaltig und würden magnetische Messungen verfälschen.1899 wurde der Große Refraktor eingeweiht. Das heute immer noch 4. Größte in 2 Achsen verfahrbare Linsenteleskop der Welt befindet sich unter einer drehbaren 200 Tonnen schweren Kuppel. Der Durchmesser der Kuppel beträgt 21 Meter. Ein sehr beeindruckendes Bauwerk und eine technische Meisterleistung.

Im architektonisch sehr futuristischen Baustil des Einsteinturmes, Bauzeit 1919-1924, befindet sich eine Sonnenforschungsanlage. Es erinnert an den Hundertwasser-Stil. Albert Einstein arbeitete dort allerdings nur sehr selten. Für den berühmten Architekten Erich Mendelsohn war es das erste bedeutende Bauwerk.

Im Astrophysikalischen Observatorium Potsdam -AOP- führte Albert A. Michelson 1881 seinen berühmten Interferometer-Versuch durch, der für Einsteins Relativitätstheorie von großer Bedeutung war.
Dieser aus Zeitgründen verkürzte, etwas lückenhafte wissenschaftliche Spaziergang durch den Wissenschaftspark, fand seinen Abschluss bei Erfrischungsgetränken im Café Freundlich. Namengebend war ein Begründer des Campus‘.

Durch den Berliner Stopp-and-Go Verkehr kamen wir dann um 15:30 Uhr mit leichter Verspätung am Eingang zu den Unterwelten e.V. an. Die Führung durch die gut erhaltenen Luftschutz-Anlagen, zeigte uns tief betroffen die sehr schlechten Lebensbedingungen in diesen unterirdischen Bauwerken. Bei Luftalarm mussten dort während des 2. Weltkriegs die Menschen dichtgedrängt viele Stunden verängstigt um ihr Leben fürchten, während draußen die Bomben alles verwüsteten. Juden, Behinderte, Ausländer, Zwangsarbeiter und auch Männer im wehrfähigen Alter wurden nicht hineingelassen. Fotos, original Gegenstände, die in den Trümmerhaufen gefunden wurden und die lebendigen Erzählungen unseres Führers mit der Berliner Schnauze, dokumentierten zusätzlich das Grauen des Krieges.

Am zweiten Tag fuhr unsere Gruppe nach Rüdersdorf. Der Museumspark des Dorfes wurde auf dem ehemaligen Betriebsgelände eines sehr großen alten Kalksteinbruches mit viel Freude zum Detail eingerichtet. Herr Pabel vom dortigen Bergmannsverein musste uns leider nach einem Telefonat mitteilen, dass die Führung durch ein Vereinsmitglied aus Termingründen nicht angeboten werden konnte. Über das  weitläufige Museumsgelände begleitete uns eine junge Dame mit sehr guten, detaillierten Kenntnissen über den riesigen Steinbruch und den „Rüdersdorfer Kalkstein“, der dort seit 800 Jahren abgebaut wird. Letzte Lagerstättenberechnungen des Muschelkalks und des gelblichen Schaumkalks der 280 Millionen Jahre alten mittleren Triaszeit ergaben eine mögliche Förderung dieses Baumaterials bis ins Jahr 2062.Das Rüdersdorfer Zementwerk befindet sich in einiger  Entfernung am Rand des Tagebaus und exportiert den Rüdersdorfer Zement weltweit. Berühmte historische Berliner Bauwerke wie das Schloss Sanssouci, das Brandenburger Tor, das Berliner Olympiastadion und viele weitere Berliner und Brandenburger Bauwerke wurden mit Rüdersdorfer Kalkstein errichtet. Einmalig auf dem Freilichtmuseumsgelände ist die Schachtofenbatterie vom Ende des 19. Jahrhunderts. Die Rumford Öfen und die sehr gut erhaltene Kammerofenanlage wurden ab 1666 erbaut und wirken fast festungsartig.

Die Rückfahrt zum Hotel wurde genutzt um zwei Großraumtaxis für den Hin und Rückweg zum Friedrichstadtpalast vorzubestellen. So konnten wir am Abend völlig unbeschwert zur Vorstellung in den berühmten Varieté-Palast fahren. „Falling in Love“ ist eine hervorragende Inszenierung mit berauschenden Tanzeinlagen des weltweit einzigartigen Friedrichstadt-Balletts, Gesang und Weltklasse Akrobatik. Beim Absacker an der Hotelbar schwärmte der Eine über die Mädels vom Ballett, Andere über die Akrobaten und einige über die unglaubliche Bühnentechnik mit Feuer, Wasserfall und kunstvollen Lichteffekten.

Am Sonntag dem 11.05.25, dem letzten Tag unserer diesjährigen Exkursion, bestiegen wir eins der vielen Spree-Ausflugs-Schiffe. Wir bestaunten die Museumsinsel, das Regierungsviertel, den Bahnhof, das Schloss Bellevue und viele andere interessante Bauten ganz gemütlich im Vorbeituckern vom Wasser aus. Erklärungen und Anekdoten unseres Kapitäns ließen uns einige Male schmunzeln aber auch nachdenklich staunen.

Die Fahrt nach Celle bzw. in die Heimatorte war entspannt, wie von allen Teilnehmern zu hören war, da der Straßenverkehr am Sonntagnachmittag sehr ruhig und ohne Störungen lief.

Gruß und Glückauf
Karl-Heinz Blödorn

 

 
 
 
   

Bilder unserer Jubiläums-Exkursion

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
 

 

 

 



Unsere Planung

Hier die Infos zu unserer Fahrt:

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